Privatsphäre als Top-Grund für die Nutzung von Werbeblockern: Umfrage zeigt
In den letzten 30 Jahren ist Werbung zu einem festen und unverzichtbaren Bestandteil des Online-Raums geworden, in dem wir alle leben. Alles begann am 27. Oktober 1994, als das erste Werbebanner auf der mittlerweile so beliebten Tech-Website Wired erschien. Seitdem hat die Werbung ihren Weg in jede Ecke des Internets gefunden und jeden verfügbaren Platz eingenommen.
Die Zunahme der Online-Werbung hat zur Entstehung von Werbeblockern geführt. Der erste Werbeblocker wurde zwei Jahre nach dem Erscheinen der ersten Werbung im Jahr 1996 entwickelt. Der Hauptgrund für die Verwendung von Werbeblockern war schon immer, die lästigen Werbebanner, Pop-ups und Videowerbung zu entfernen, die immer dann auftauchen, wenn man gerade zum nächsten Teil eines Artikels übergehen möchte.
Aber Werbeblocker sind mehr als nur Tools zum Entfernen des visuellen Chaos. Im Laufe der Zeit ist Online-Werbung immer komplexer geworden — heute ist fast jede Anzeige auch ein Tracker. Die Methoden zur Auslieferung dieser Werbung haben sich ebenfalls weiterentwickelt. Werbeblocker sind jedoch mit diesen neuen Entwicklungen Schritt gehalten. Sie blockieren jetzt nicht nur verschiedene Werbungformate, sondern verhindern auch, dass Tracker Nutzer:innen im Web überwachen. Das kommt zusätzlich zu anderen wichtigen Vorteilen wie erhöhter Sicherheit.
Eine Umfrage, die von SurveyMonkey im Auftrag von AdGuard durchgeführt wurde, gibt Einblick in die Hauptgründe, warum Nutzer:innen Werbeblocker installieren, sowie ihre Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datenerfassung im Zusammenhang mit Online-Werbung.
Hauptgründe für die Verwendung von Werbeblockern
Über 500 US-amerikanische Nutzer:innen verschiedener Altersgruppen und Einkommensstufen wurden für die Umfrage befragt, in der sie gebeten wurden, ihre Hauptgründe für die Verwendung von Werbeblockern sowie ihre Ansichten zum Datenschutz und zur Datenerfassung zu nennen. Man durfte in der Umfrage mehrere Gründe auswählen.
Der häufigste genannte Grund war der Wunsch, das visuelle Durcheinander loszuwerden, was für 57,9% der Befragten ein signifikanter Faktor ist. Saubere Websites werden standardmäßig von einem Werbeblocker erwartet. Etwa 46,3% nannten das Entfernen von Videowerbung als den Hauptgrund für die Verwendung eines Werbeblockers. Viele Nutzer:innen können sich wahrscheinlich damit identifizieren: Videowerbung wird oft als besonders störend empfunden, da sie automatisch abgespielt wird und große Teile des Inhalts verdeckt.
Der Umfrage zufolge schätzen viele Nutzer:innen (46,1%) auch die Beschleunigung der Seitenladezeiten — wahrscheinlich nicht das Erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man an die Vorteile von Werbeblockern denkt. Dies spiegelt die Frustration über Websites wider, die nur langsam geladen werden, weil die Werbung, die häufig von Drittanbietern bereitgestellt wird, zusätzliche Netzwerkanfragen an externe Dienste erfordert. Diese Anfragen verbrauchen zusätzliche Zeit und Rechenleistung, was beim Surfen am PC nicht so ins Gewicht fällt, aber einen großen Unterschied bei der Nutzung des mobilen Internets machen kann. Ein Werbeblocker verkürzt die Ladezeit einer Seite, indem er die Datenmenge reduziert, die über das Netz übertragen wird. Je größer diese Daten sind (z. B. große Bild- oder Videodateien), desto mehr wird man den Geschwindigkeitsunterschied bemerken.
Der Schutz der Privatsphäre ist für viele ein weiterer wichtiger Grund: 44,8% der Befragten nannten diesen Grund. Dies zeigt, dass die US-Bevölkerung sehr sensibel ist, wenn es um Online-Tracking und Datensammlung im Zusammenhang mit Online-Werbung geht.
Die Verbesserung der Sicherheit ist ebenfalls ein wichtiger Grund: 42,6% der Befragten gaben an, dass sie Werbeblocker auch aus diesem Grund verwenden. Dies deutet darauf hin, dass sich die Nutzer:innen der potenziellen Sicherheitsrisiken von Online-Werbung, wie Malware (z. B. Werbung, die zum Download von mit Malware verseuchter Software führt) und Phishing-Versuchen, bewusst sind. Darüber hinaus verwenden 26,5% der Nutzer:innen Werbeblocker, um den Akku zu schonen. Auch wenn dies auf den ersten Blick nicht der offensichtlichste Grund zu sein scheint, so ist es doch ein legitimer Grund, da, wie bereits erwähnt, weniger Anfragen einen geringeren Ressourcenverbrauch sowohl bei mobilen Geräten als auch bei Laptops bedeuten.
Abgesehen von der offensichtlichsten und beliebtesten Option („Beseitigung visueller Störungen“) und der weniger offensichtlichen („Schonung der Batterie“) erhielten alle anderen Optionen etwa gleich viele Stimmen. Dies deutet darauf hin, dass die Mehrheit der Nutzer:innen Werbeblocker als Mehrzweckwerkzeuge ansieht und nicht mehr als Tool, um lästige Werbung zu sperren, wie dies zu Beginn ihrer Entwicklung der Fall war.
Sorgen um Datenschutz und Datenerfassung
Auf die Frage nach Bedenken im Zusammenhang mit Datenschutz und Datenerfassung gaben überwältigende 87,55% der Befragten an, dass sie sich um diese Probleme sorgen. Nur 12,4% der Befragten gaben an, dass sie sich nicht wirklich um Datenschutz und Datenerfassung in Bezug auf Online-Werbung kümmern.
Dies zeigt auch das wachsende Bewusstsein und Unbehagen darüber, wie persönliche Informationen von Werbetreibenden und Dritten gesammelt und verwendet werden.
Schlussfolgerung
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Werbeblocker mehr sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen. Für viele Nutzer:innen leisten Werbeblocker mehr als nur das Entfernen von Werbung — sie helfen, die Browsing-Geschwindigkeit zu verbessern, die Privatsphäre zu erhöhen, die Sicherheit zu stärken und visuelles Durcheinander zu beseitigen.
Die weit verbreitete Sorge um Datenschutz und Datenerfassung legt auch nahe, dass Nutzer:innen zunehmend versuchen, die Kontrolle über ihr Online-Leben zu übernehmen. Mit der Entwicklung der digitalen Landschaft werden Werbeblocker immer wichtiger, was sich in dem stetigen Anstieg der Anzahl von Werbeblocker-Nutzer:innen in den letzten Jahren widerspiegelt.